Welches Westernpad für welchen Pferderücken?

Es gibt eine Vielzahl an Westernpads, verschiedenste Formen und Funktionen und dann auch noch die unterschiedlichsten Materialien. Doch welches Westernpad passt denn jetzt für mein Pferd und mich? Wir möchten Euch einen kleinen Leitfaden für die Suche nach Eurem neuen Pad mit auf den Weg geben…

Wir haben euch um Fotos eurer Pferde gebeten und haben hierfür einen Aufruf gestartet. Wir waren überwältigt, dass sich so viele von euch die Mühe gemacht haben und uns Fotos zugesendet haben. Es tut uns leid, dass wir nicht all Fotos verwenden konnten, trotzdem tausend Dank für die Zusendung.

Eure Fotos haben wieder einmal bestätigt, wie unterschiedlich die Rückenformen unserer Pferde sind und wenn man hier dann noch die Kombination mit dem jeweiligen Sattel berücksichtigt, kann man sich vorstellen, welche Faktoren bei der Wahl des passenden Westernpads eine Rolle spielen. Das ist aber noch nicht alles, weiterhin ist zu beachten, für welchen Einsatzbereich ich das Westernpad nutzen möchte, welches Material mein Pferd am liebsten auf der Haut mag und welche Erwartungen ich an mein neues Pad habe. 

Gehen wir zunächst doch mal von uns selbst aus: Wir haben Wanderkleidung, Reitkleidung, Ausgehkleidung, Schlafkleidung, Sommer- und Winterkleidung, Sportkleidung, Couchkleidung und, und und… Es spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, für welche Kleidung wir uns entscheiden. Bei uns Menschen (vor allem bei uns Mädels) spielt häufig das Aussehen eine große Rolle. Naja, diesen Faktor möchte ich, bei meinem Bericht, erst einmal hinten anstellen – unsere Pferde interessiert es in erster Linie nicht welche Farbe das Pad auf deren Rücken hat – zumindest die meisten Pferde 😉

Stellen wir uns vor, wir haben eine große Wanderung vor uns (in der einsamen Wildnis – ohne Spiegel), hierbei müssen wir einen schweren Rucksack tragen und vor uns liegen einige anstrengende Abschnitte. Welche Kleidung wählen wir? Die Wahl fällt dann höchstwahrscheinlich auf die stabile, bequeme Kleidung, die temperaturregulierend und luftdurchlässig ist. Kleidung, die nirgends zwickt und drückt, deren Material wir gerne auf der Haut tragen. Unser Rucksack soll möglichst einfach zu tragen sein, der das Gewicht gut auf dem gesamten Rücken verteilt und vor allem soll er bequem sein. 

Ähnliche Anforderungen sollten wir auch an das nächste Westernpad für unser Pferd stellen. Leider kann unser Pferd uns nicht mitteilen, welches Pad es am liebsten hat. Aber wenn wir uns ein bisschen Zeit nehmen, (und natürlich die Beratung  von Sattelmax in Anspruch nehmen) haben wir gute Chancen nicht völlig daneben zu liegen. 

1. Schritt in der Auswahl des Westernpads: die Rückenform des Pferdes

Zunächst stellt Ihr Euch neben Euer (nackiges) Pferd und schaut es im Seitprofil an und beantwortet Euch folgende Fragen: Wie sieht der Rücken aus? Viel Schwung oder eher gerade? Hat mein Pferd einen hohen Widerrist oder eher gar keinen? Hat mein Pferd einen außergewöhnlichen Rücken der sich massiv von den anderen unterscheidet?

2. Sattel-Pferd-Kombination und Materialien

Was hat der Sattler beim letzten Termin gesagt? Gibt es, bei der Wahl des Pads, etwas zu beachten?

Was mach ich mit meinem Pferd hauptsächlich? Training, Freizeit oder Wanderritte? Welches Material habe ich bisher? Gibt es hier Auffälligkeiten oder Dinge die verbessert werden könnten? Gibt es ein Material das mein Pferd nicht verträgt (Haut- oder Haarirritationen)? Worauf liegt mein Hauptaugenmerk, was ist mir besonders wichtig? Über das Thema “Material” möchte ich in einem anderem Ratgeber näher eingehen.

3. Trainingsstand des Pferdes

Wo steh ich im Moment mit meinem Pferd, sind wir im Moment dabei Muskeln aufzubauen? Hatte es eine längere Krankheit und es müssen daher vorübergehende Defizite ausgeglichen werden? Hat mein Pferd eine Sommer- und eine Winterfigur? Wie groß ist der Unterschied? 

Ihr könnt sicher erkennen, dass es ganz schön viele Fragen sind… Euch ist das alles zu doof und Ihr hättet gerne eine Beratung? Sendet uns Fotos zu und meldet euch bei uns.

Falls nicht, hier ein paar Beispiele und unsere Empfehlungen für die jeweilige Rückenform. Um Euch bei der Wahl des passenden Materials behilflich zu sein, veröffentlichen wir in der nächsten Zeit einen weiteren Ratgeber, bis dahin: Fragt uns einfach 😉

Empfehlung:

Wir würden ein anatomisch geformtes Westernpad empfehlen, es sollte nicht zu lang sein, da es ansonsten zur Reibungen im hinteren Bereich kommen kann. Eine Widerristfreiheit wäre von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig.  Die Form richtet sich nach dem dazugehörigen Sattel. Bei dieser Rückenform ist Auswahl sehr groß.

Beispiele:

Empfehlung:

Anatomisch geformtes Westernpad, Widerristausschnitt oder hoch geschnittener Widerristbereich dringend empfohlen. Da dieses Pferd gesundheitlich sehr anspruchsvoll zu trainieren ist, würde ich ein Pad mit Einschubtaschen empfehlen. Hier kann ein vorübergehendes Muskeldefizit ausgeglichen werden. Die Form richtet sich nach dem dazugehörigen Sattel. 

Beispiele:

Empfehlung:

Anatomisch geformtes Westernpad. Hier würden wir dazu raten, darauf zu achten, dass der Widerristbereich deutlich ausgeschnitten ist und das Pad nicht zu lang ist, da es ansonsten zur Reibungen im hinteren Bereich kommen kann. Die Wahl der Form richtet sich nach dem dazugehörigen Sattel. 

Beispiele:

Empfehlung: 

Bei dieser Rückenform würden wir empfehlen besonders darauf zu achten, dass das Pad nicht zu lang ist und evtl. an den hinteren Enden abgerundet oder mit Fell überzogen. Außerdem sollte es anatomisch geformt sein und auch nach vorne nicht zu weit herausragen (wegen dem Halsansatz). Dies könnte ansonsten leicht zu Scheuerstellen führen. 

Beispiele:

Empfehlung: 

Bei dieser Rückenform besteht die Gefahr, dass das Gewicht auf den Bereich der Schulter verlagert wird und hier dann zu viel Druck ausgeübt wird. Hier würden wir dazu raten, nach einem Pad zu schauen, dass vorne etwas mehr gepolstert ist oder gepolstert werden kann, damit das Gewicht etwas mehr über den kompletten Rücken verteilt wird. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Sattel dann unter dem Reiter mit der zusätzlichen Polsterung im vorderen Bereich nicht zu eng wird. 

Beispiele:

Hinweis:

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass die Arbeit bei diesem Pferd mit dem Tierarzt abgesprochen wurde. Wir würden hier auch sehr viel Wert darauf legen, dass immer wieder kontrolliert wird, ob an der Ausrüstung etwas verändert werden sollte. Hier ist das Ziel selbstverständlich eine insgesamt Zunahme des Pferdes, sowie deutlichen Muskelaufbau. Nach einer schweren Krankheit heißt es nun, behutsam wieder antrainieren. Wir würden in diesem Fall auch in Erwägung ziehen, vorübergehend mit zwei Pads zu arbeiten, damit sichergestellt werden kann, dass kein Druck auf die Knochen ausgeübt wird. 

Empfehlung:

Hier würden wir empfehlen, darauf zu achten, dass das Pad genügend Polsterung vor allem auch eine sehr stoßabsorbierende Polsterung aufweist. Ein Westernpad mit Einschubtaschen kann nach Muskelaufbau immer wieder etwas angepasst werden. Durchaus vorstellbar, wäre mit einem zweiten Pad zu arbeiten, sobald die Muskulatur wieder etwas aufgebaut ist kann dieses weggelassen werden. Außerdem sollte das Pad einen Wirbelsäulenkanal haben, damit die Wirbelsäule genug Platz hat. 

Beispiele:

Empfehlung:

Bei dieser Rückenform ist die Auswahl sehr groß. Hier gibt es aufgrund der Form nichts besonderes zu beachten. Durch den teilweisen flachen Widerrist kann es dazu kommen, dass manche Materialien rutschen und keinen Halt finden. Bei den hellen Pferden kann man besonders darauf achten, dass das Material saugfähig ist und eine guten Luftzirkulation gewährleistet wird, da hellere Pferde gerne mal eine sensiblere Haut haben. 

Beispiele:

Ich hoffe wir konnten Euch einen kleinen Überblick geben, worauf Ihr bei der nächsten Auswahl achten solltet. Grundsätzlich gilt, jeder hat sein ganz persönliches Lieblingspad – man muss es nur finden 😉 

Kontakt

Eure Martina 

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