Die gesunde Sattellage beim Pferd

Harmonisches und leistungsorientiertes Reiten setzt eine gesunde Sattellage voraus. In diesem Blog zeige ich Dir, wie Du den Rücken Deines Pferdes fit für’s Reiten machst.

Reinigung von Sattel- und Gurtlage

Klar, denkst Du. Das ist nix Neues. Trotzdem sieht man immer wieder Pferde deren Reiter es mit dem putzen ihres Pferdes nicht allzu genau nehmen. 

Dabei entfernen Bürste und Kardätsche nicht nur Staub, Dreck und abgestorbene Haare sondern massieren gleichzeitig den Pferdekörper und können dabei die Strukturen schon auf die Arbeit vorbereiten.

Gefühlt legt sich Dein Pferd immer 5 min. bevor Du in den Stall kommst in das größte Matschloch das er finden kann. Ordentlich einpaniert wartet er dann auf Dich. Es dauert ewig den ganzen feuchten Dreck aus dem Fell zu bürsten. Hilft aber nix. Dreck und Schmutzt, oft in Verbindung mit Schweiß sind einer der Hauptgründe für Scheuerstellen und Hautkrankheiten. Gerade im Gurtbereich. 

Ab und zu tut ein Gartenschlau gute Dienste um wieder eine Grundsauberkeit herzustellen. Die meisten Pferde genießen vor allem im Sommer das kühlende Wasser. Dabei bitte langsam von unten nach oben und am Besten von hinten nach vorne, um den Kreislauf des Pferdes nicht zu überlasten!

Kleiner Fact am Rande: Als ich begonnen habe zu reiten kostete Stroh im Schweif noch 5 Mark.

Überprüfen der Ausrüstung auf Schmutz oder Beschädigungen

Du glaubst nicht wie oft man als Sattler Westernpads oder Bauchgurte zu Gesicht bekommt, die vor Dreck nur so strotzen.  

Je verschmutzter das Pad ist, umso weniger kann es seinen Aufgaben als Polster zwischen Sattel und Pferderücken nachkommen. Weder das reduzieren von Druckspitzen noch das Aufnehmen von Feuchtigkeit kann so gewährleistet werden. Scheuer- und Druckstellen sind Tür und Tor geöffnet.

Stell Dir einfach mal vor die Innenseite Deiner Socken würden so ausschauen. Da läuft keiner gerne drin.

Also, Westernpads und Sattelgurte nach dem Reiten sauber machen. Ausbürsten  reicht oft völlig aus. Wenn sich mit der Zeit einfach zu viel angesammelt hat, tut warmes Wasser, etwas Shampoo und eine Bürste gute Dienste.

Du musst zum Saubermachen Pad und Gurt eh in die Hand nehmen. Check noch schnell ob alles intakt ist. Alle Nähte ok, das Material noch gleichmäßig und weich und auch sonst keine Beschädigungen festzustellen, na dann – alles bereit für den nächsten Einsatz.

Warmführen des Pferdes vor dem Satteln

Eine warme, lockere und gut durchblutete Rückenmuskulatur ist die Grundvoraussetzung jeder reiterlichen Anforderung an Dein Pferd. Eine Möglichkeit diesen Zustand schon vor dem Reiten herzustellen ist das Warmführen. Wer eine Führanlage nutzen kann ist fein raus. Für alle anderen heißt es: Laufen! Aber das zahlt sich mit Sicherheit aus, denn:

  • Das Herz-Kreislauf System kommt in Schwung
  • Der Halte- und Bewegungsapparat wird mobilisiert
  • Energiereserven sind schneller verfügbar
  • Die geistige und körperliche Losgelassenheit steigt.
  • Und für dich ist es ebenfalls als Aufwärmprogramm und Bewegung zum meist sitzenden Berufsalltag super.

Die Karotten-Übung

Eine wunderbare Art die Pferdemuskulatur aufzudehnen ist die Karottenübung. Sie setzt auf die Freiwilligkeit des Pferdes. Du kannst hier also wenig falsch machen. Seitlich, der Karotte folgend führt das Pferd den Kopf in Richtung seines Knies. Bleibt er dabei stehen und Du hast das Gefühl: Ok, weiter kommt er nicht – dann lass kurz dehnen und gib ihm dann die Karotte. Nach einer kurzen Pause wiederholst Du die Übung. Dabei dehnst Du die Muskulatur auf der gegenüberliegenden Seite auf. Abwechselnd auf beiden Seiten gemacht lockerst Du so den Pferderücken. Danach führst Du die Hand mit der Karotte durch die Vorderbeine. Eine perfekte Aufwölbung des Rückens erreichst Du wenn das Pferd für einige Momente knapp hinter den Karpalgelenken verharrt, bevor es die Karotte zu fressen bekommt. Achte bitte dringend auf eine ruhige Umgebung und einen rutschfesten Untergrund. Am Besten bist du auch schon einige Minuten zuvor warmgelaufen.

Das Pferd richtig Scheren

Viele Sportpferde bekommen im Herbst einen Kurzhaarschnitt verpasst. Das Scheren macht durchaus Sinn für Pferde, die über die kalte Jahreszeit hinweg im Training stehen. Sie schwitzen nicht so früh, sind länger leistungsbereit und trocknen schneller. Bedenken solltest Du aber: Dein Pferd kann bei entsprechenden Temperaturen ohne schützendes Winterfell sehr schnell auskühlen. Das kann unter anderem, gerade für die Rückenmuskulatur, fatale Folgen haben. Es ist sicherlich vorteilhaft wenn Du das Pferdehaar im Bereich der Sattellage und der Gegend um die Nieren stehen lässt. So bleibt der Pferderücken geschützt vor kalten Temperaturen.

Wärmeanwendungen für den Pferderücken

Jeder der schon mal Rückenschmerzen hatte kennt den guten Rat mit der Wärme. Tut´s weh weil ein Muskel beleidigt ist, dann hilft das auch. Durch die Wärme weiten sich die Gefäße, die Durchblutung steigt und die Muskulatur entspannt sich. Diese Effekte machen sich diverse Geräte zur Wärmebehandlung zu nutze, wie z.B. Heizdecken, Solarien oder Moorkissen für Pferde. Sarah arbeitet hier sehr gerne mit den Produkten und dem Moorsolewasser von Equispa. So kannst Du den Rücken auf die kommende Belastung unter dem Sattel perfekt vorbereiten. Nach dem Reiten stellt die Wärme eine bessere Regeneration der Muskulatur sicher.

20 min. Wärmebehandlung vor und nach dem Reiten halte ich persönlich für richtig gut investierte Zeit um den Rücken Deines Pferdes gesund und fit zu erhalten.

Massagen und Ausstreichungen

Gezielte Massagetechniken lockern die Rückenmuskulatur Deines Pferdes vor dem Reiten. Gewebe und Faszien werden gelöst und die Blutzirkulation im Muskel angeregt. Ausstreichungen unterstützen den Stoffwechsel und aktivieren das Lymphsystem.

Mit jeder Minute und jeder Berührung wird Dein Pferd ruhiger und entspannter. Einen besseren Weg um einen Arbeitstag zu beginnen kann ich mir nicht vorstellen.

Du möchtest mehr über über verschiedene Massagetechniken für Pferde erfahren? Am Besten sind hierbei auf die „Problemzonen” deines Pferdes abgestimmtes Massagegriffe, die dir dein Therapeut mit an die Hand geben kann! Kleine Wellnesstipps und allgemeine Wellnessmassagen werden wir hier bald zusammen mit Sarah veröffentlichen.

Regelmäßige Sattelchecks

Ein unpassender Sattel ist einer der Hauptgründe für Widersätzlichkeiten seines des Pferdes. Drückt der Sattel, quittiert die Rückenmuskulatur dies mit Verspannungen und Druckempfindlichkeit. Im Extremfall kommt es zu einem  Muskelabbau (Muskelatrophie) durch die punktuelle Überbelastung. Das währen zum Beispiel die gefürchteten Kuhlen hinter der Schulter. Regelmäßige Überprüfungen der Sattelpassform durch einen Experten beugen solchen, oft langwierigen Problemen vor. Druckbelastungen können bei einem Termin erkannt und behoben werden. So bleibt die Rückenmuskulatur lang gesund und belastbar.

 

Zweimal jährlich Physiocheck

Jeder Hochleistungssportler hat seinen eigenen Physiotherapeuten. Er sorgt sich um eine optimale Beweglichkeit der Gelenke, eine lockere Muskulatur und ist somit an der Vitalität und der Gesunderhaltung beteiligt. Individuelle Trainingstipps und passende Behandlungsintervalle überwachen und unterstützen das Leben des Pferdes.

 

In der heutigen Reiterei und Pferdehaltung sollte ein PhysioOsteo-Checkup genauso in regelmäßigen Abständen, wie z.B. Entwurmen, Impfen, Hufschmied und die Zahnkontrolle beim Pferd durchgeführt werden. Dieser zeigt Ihnen den aktuellen Zustand Ihres Pferdes. Dabei wird die Muskulatur, die Beweglichkeit der Gelenke, das Gangbild, das Equipment und die Haltung, etc. überprüft.

Die Pferdephysiotherapie beinhaltet viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Sarah kombiniert diese gerne mit Homöopathie, speziellem Training, das unter physiotherapeutischem und gesundheitsförderndem Aspekten durchgeführt wird und weiteren  Therapiemöglichkeiten aus der Osteopathie, Craniosacraltherapie und verschiedener Gerätetherapien.

Pferde, egal in welchem Alter, in welchem Ausbildungsstand, ob Freizeit- oder Sportpferd – jedes Pferd kann physiotherapeutisch und mit der Osteopathie unterstützt und behandelt werden. Diese Behandlungsmöglichkeiten können sowohl in der Rehabilitationsphase, wie auch in der Prävention hilfreich sein.

 

Training für den Pferderücken

Um der Oberlinie mehr Spannkraft zu verleihen kannst Du natürlich auch einiges im täglichen Training für Dein Pferd tun:

Longieren über Trabstangen mit, an der Schrittlänge des Pferdes gemessen, etwas größeren oder kleineren Abständen. Die größeren Abstände veranlassen das Pferd zu einem etwas längeren, raumgreifenden Schritt. Die kleineren Abstände machen das Pferd eher kurz in der Bewegung mit mehr Aufwölbung der Oberlinie. Dies setzt jedoch voraus, dass der Longenhalter korrekt longieren kann und das Pferd eine gewisse Balance hat, um in korrekter gesunderhaltenden Selbsthaltung zu laufen.

Geländeritte bergauf- und bergabwärts förderen die Muskulat im Bereich der tragenden Muskulatur.

Freispringen ist eine wertvolle Übung für eine vitale Rückenmuskulatur. Aber Vorsicht, seinen besonderen Wert erhält die Lektion erst durch die Vorlegestange.

Gerade jetzt in den Sommermonaten ist Schwimmen eine hervorragende Trainingseinheit um dem Pferderücken etwas Gutes zu tun. Erstens weil durch den Auftrieb die Gelenke geschont werden. Zweitens Muskulatur in einer Art und Weise angesprochen wird die man sonst nicht erreichten würde und zu guter Letzt lockert schwimmen die Muskulatur.

Jetzt haben wir Dir einen Einblick in die Pflege der Sattellage gegeben und wie wichtig es ist, bereits im Vorfeld die Gesunderhaltung des Pferderückens im Auge zu haben.

In diesem Sinne: “Ran an die Pflege der Sattellage!”

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