Das Reitpad

Du sitzt auf dem Rücken Deines Pferdes. Ohne Sattel. Ohne Steigbügel. Nichts was Dich hält, außer das Vertrauen zu Deinem Pferd.  Du spürst Dein Pferd unter Dir. Die Körperwärme, das abwechselnde rechts links der Hinterhand und die Erschütterung  jeden Schrittes.

Wer einmal ohne Sattel geritten ist vergisst dieses Gefühl nicht mehr.

Ein Reitpad vermittelt Dir genau dieses Feeling. Mit dem Vorteil nicht völlig ohne Halt und Unterstützung im Sitz auskommen zu müssen.

Was ist ein Reitpad?

Stell Dir ein rundes Westernpad vor, dass Du mittels Gurt auf dem Pferderücken festmachen kannst. Genau so wie bei Deinem Sattel. Viele dieser Reitkissen besitzen eine Wirbelsäulenfreiheit, um die Dornfortsätze der Wirbelsäule zu schützen. Reitpads sind weich, flexibel und passen sich der Körperform Deines Pferdes an. Da es keinen Baum hat, lässt es die Bewegungen Deines Pferdes „ungefiltert“ an Dich durch, ermöglicht Dir aber, im Gegensatz zum Reiten ohne jegliche Auflage, eine gewisse Stabilität in Deinem Sitz. 

Die Vorteile

  • Gewicht

Reitpads lassen sich aufgrund ihres geringen Gewichts sehr gut handeln. Vor allem beim Auf- und Absatteln ein echtes Feature. Ferner verringert sich das Gesamtgewicht auf dem Pferderücken.

  • Preis

Gute Reitpads liegen preislich zwischen 350 und 750 Euro. Wenn man bedenkt, dass ein Sattel locker mal seine 2500 Euro kostet, ein echter Vorteil.

  • Schult den Sitz

Da man den Halt eines Reitkissens nicht mit dem eines Sattels vergleichen kann, muss der Reiter immer ausbalanciert und im Gleichgewicht sitzen.

  • Ein Reitpad hat keinen Baum

Ein Reitpad ist weich und flexibel. Der starre Baum eines Sattels fehlt komplett. Das ermöglicht ein höheres Maß an Bewegungsfreiheit für Pferd und Reiter. Außerdem spürt man das Pferd direkter und unmittelbarer unter sich.

Ein Reitpad kann keinen Satteldruck im herkömmlichen Sinn verursachen. Wichtige Punkte beim Sattelkauf wie z.B. Schulterfreiheit oder Schwung spielen bei einem Reitpad keine Rolle.

Das Bareback Pad ist in sich beweglich. So kann es sich an jede Rückenform anpassen.

Die Nachteile

  • Ein Reitpad hat keinen Baum

Ein Baum garantiert eine gleichmäßige Verteilung des Reitergewichts über seine gesamte Auflagefläche. Somit verringert sich die punktuelle Belastung und das Pferd kann seinen Reiter bequem tragen.

Fehlt der Sattelbaum, wird das Reitergewicht nur über die Fläche des Hinterns und der Oberschenkel des Reiters auf den Pferdekörper übertragen. Das hat eine höhere Druckbelastung, auf ein kleineres Areal zur Folge. Somit steigt die Möglichkeit, den Pferderücken punktuell zu überlasten.

  • Wenig fester Halt

Reitpads stehen im Ruf, gerne mal seitlich zu verrutschen. Jeder kennt Situationen, in denen man dankbar ist, sich mal am Sattel festhalten zu können. Situationen, in denen man all sein Halt und Heil im Steigbügel sucht und feiert, wenn jener sich nicht verabschiedet.

Verteilt das Bareback Pad das Reitergewicht gleichmäßig auf den Pferderücken?

Nein, das tut es ganz klar nicht. Was das Reitergewicht über die Auflagefläche eines Sattels verteilt, ist ein Baum. Genau dieser fehlt bei einem Reitpad. 

Muss ein Reitpad großflächig Druck auf den Pferderücken verteilen?

Nein, das muss und soll es auch nicht, vorausgesetzt, Du beherzigst die Bedingungen und Grenzen seiner Anwendung.

Wie steht es um die Wirbelsäulenfreiheit?

Mittlerweile tummeln sich viele Reitpads auf dem Markt. Manche mit Wirbelsäulenfreiheit und manche ohne. Ein Sattler achtet penibel darauf, dass nichts in der Gegend der Dornfortsätze aufliegt. Druck hat auf einer knöchernen Struktur einfach nichts verloren. Mit Barebackpads halte ich es genauso und habe so gute Erfahrungen gemacht.

Wie schwer darf der Reiter sein?

Wie schwer ist den zu schwer? Kann man das von einer Zahl abhängig machen? Ich denke, dass muss man individuell beurteilen. Ein Reiter, der ein paar Kilo zu viel auf den Hüften hat, aber auf dem Pferderücken klebt, ist unproblematischer, als ein leichter Reiter, der bei jedem Galoppsprung fast vom Pferd fällt. Ja, klar, das ist übertrieben, aber Du weißt, was ich meine. Außerdem kommt es auf das Pferd an. Welche Rasse? Wie alt? Hat es einen gesunden Rücken?

Was viele bei der Gewichtsdebatte vergessen, ist der Ausbildungsstand des Pferdes und das reiterliche Können des darauf Sitzenden. Es ist eine Binsenweisheit, dass ein versammeltes Pferd mit einer aufgespannten Wirbelsäule seinen Reiter „gesünder“ trägt.

Wenn ich dennoch irgendwo eine Grenze ziehen müsste, eher willkürlich, so aus dem Bauch heraus, dann wären es so um die 90 Kilo.

Mit oder ohne Steigbügel?

Zu Steigbügeln bei Reitpads solltest Du zwei Sachen unbedingt wissen:

  1. Bei einem Sattel sind die Steigbügel am Baum aufgehängt. So wird eine großflächige Gewichtsverteilung über die komplette Auflagefläche garantiert. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Reiter in den Bügeln steht, wie zum Beispiel beim Leichttraben. Bei den allermeisten Reitpads wird diese Druckverteilung nicht gewährleistet. Im Gegenteil, es kommt zu echten Druckspitzen im Bereich der Steigbügelaufhängung.
  2. Reitpads liegen nicht so stabil auf dem Pferderücken, dass sie bei einseitigem Druck in den Steigbügel nicht zu Seite rutschen würden. Kommst Du dann nicht rechtzeitig aus den Steigbügeln heraus….

Reitpads für Jung- und Problempferde

Beim Einreiten von jungen Pferden und bei der Arbeit mit Problempferden haben Reitpads ganz klare Vorteile.

  • Reitkissen sind weich. Beim reiten fühlst Du jede Bewegung. Ist Dein Jungpferd völlig losgelassen oder angespannt? Du spürst es sofort und kannst schnell reagieren.
  • Wird es erforderlich schnell von dem Pferd runterzukommen, geht das von einem Reitpad super schnell und extrem leicht. Kein Steigbügel in dem man hängenbleibt, kein Horn, das stört und dem Bein ist kein Cantle im Weg.
 

Möchtest Du mehr über die Methode erfahren, wie man Jungpferde oder Problempferde ohne Sattel einreitet/korrigiert, dann freu Dich auf unseren nächsten Ratgeber zu diesem Thema.

Ist ein Reitpad das Richtige für Dich?

Ob Du mit einem Reitpad glücklich wirst, hängt von ein paar Faktoren ab:

  • Wie lange möchtest Du reiten?

Bist Du ein Wanderreitfan und streifst zusammen mit Deinem Pferd stundenlang durch die Wälder? Dann würde ich Dir zu einem Sattel raten. Kaufst Du Dir aber ein Reitpad, weil Du für kurze Reiteinheiten den schweren Sattel lieber im Schrank hängen lässt? Glückwunsch – alles richtig gemacht!

  • Was möchtest Du mit Deinem Pferd tun?

Seele baumeln lassen, langer Zügel, entspannte Schrittrunde… das ist auf jeden Fall ein Sattelfall! Gymnastizierende Einheiten, um die Durchlässigkeit zu erhöhen, die Hinterhand zu aktivieren und die Oberlinie aufzuspannen, da ist Dein Reitpad Gold wert.

  • Kondition des Pferderückens

Wie schaut der Rücken Deines Pferdes aus? Gesund, gleichmäßig bemuskelt und locker, dann sehe ich da kein Problem. Bestehen allerdings schon Vorerkrankungen, Blockaden oder Problematiken der Muskulatur, dann solltest Du Dir fachkundigen Rat einholen.

  • Reitergewicht

Aber das hatten wir ja schon.

Welche Unterlage für mein Reitpad?

Das von Dir gekaufte Reitpad sollte bestenfalls bereits eine polsternde Eigenschaft aufweisen, so hat in diesem Fall die Unterlage lediglich noch eine schützende Funktion. Es kann Dein Reitpad vor Schmutz und Schweiß schützen. Die dünne Unterlage ist einfacher gereinigt, als das Reitpad. Wir haben gute Erfahrungen mit den Sattelunterlagen von MATTES gemacht. Dies kannst Du, zusammen mit uns, in den unterschiedlichsten Formen und Farben konfigurieren. Wenn Du zusätzlich eine weiche Fellunterseite wählst, nutzt Du zusätzlich die positiven Eigenschaften, die ein Lammfell mit sich bringt. Allerdings ist, dies in der Pflege etwas aufwändiger, bzw. es sollte einfach regelmäßig gewaschen werden. 

Nicht notwendig, aber dennoch schön, ist das optische Argument. Es sieht einfach toll aus, wenn die Sattelunterlage, zum Rest der Ausrüstung, farblich abgestimmt ist. 

Signum Reitpad Dressage in schoko-nougat für 419,00 €

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Fazit

Ein Reitpad ersetzt auf keinen Fall einen passenden Sattel. Aber es kann eine Bereicherung im reiterlichen Alltag sein. Richtig angewendet und die Grenzen dieser Reitunterlage stehts im Hinterkopf, eröffnet es neue Möglichkeiten und füllt die Nischen, die ein Sattel offen lässt.

Viel Spaß mit Deinem Pferd!

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