Als ob er am Sattel schon immer seinen Platz gehabt hätte, so hängt er da. Aber woher kommt er wirklich?
Die frühen Sättel, wie sie etwa von den Kelten benutzt wurden, hatten keinen Steigbügel. Denn die Erfindung des Sattels ist nicht, wie man vermuten könnte, der Reiterei zuzuschreiben – sondern dem Einsatz des Pferdes als Lastenträger.
Der wohl älteste Beleg für einen Steigbügel ist im heutigen Indien zu finden (etwa 50 v.Chr.). Wer da allerdings an unseren heutigen Steigbügel denkt, liegt falsch. Einen Bügel sucht man auch vergeblich, da der große Zeh in eine Lederschlaufe gesteckt wurde, welche am Bauchgurt befestigt war.
Der Bügel, in den man seinen Fuß stecken kann, hat seinen Ursprung in China (4. Jahrhundert n. Chr.). Er wurde aus Holz oder Metall gefertigt.
Ihren Weg nach Europa fanden die Bügel im Vordringen der Awaren, die sich heftige Kämpfe mit Ostrom lieferten. Die römischen Feldherren erkannten sehr schnell den enormen Vorteil, den der Steigbügel, vor allem militärisch, mit sich brachte und integrierten ihn an dem bereits bekannten römischen Sattel.
Viele andere Völker, wie Perser und Byzantiner, nutzten diese technische Neuerung ebenfalls, genauso wie später die meisten der germanischen Stämme.
Vieles wäre ohne die Erfindung des Steigbügels in der Reiterei nicht möglich gewesen. Man denke da an die berittenen Bogenschützen der Mongolen, die schwere gepanzerte Reiterei des Mittelalters oder an unser Leichttraben.