Wie macht sich ein unpassender Sattel nach dem Reiten bemerkbar?
Viele Reiter schenken dem Schweißbild besondere Aufmerksamkeit – zurecht? Man kann diese Frage nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Pferde schwitzen unter dem Sattel nicht gleichmäßig. Folglich kann sich nach 20 Minuten reiten kein regelmäßiger Schweißabdruck bilden. Oft hat dies Verunsicherungen des Reiters zur Folge, weil das Pferd nach dem Reiten zwei trockene Stellen hinter den Schultern aufweist. Wurde allerdings länger geritten, ist das Pferd ist gleichmäßig nass und nach dem Absatteln kommen trockene Stellen zum Vorschein, sollte dem unbedingt und zeitnah nachgegangen werden.
Ein weiteres, sehr sicheres Indiz für einen schlecht sitzenden Sattel sind nach oben abstehende Fellhaare. Wenn, dann sind diese fast ausschließlich im Bereich der Schulter und kurz dahinter zu finden. Aber Vorsicht: War der Sattel beim Aufsteigen nicht richtig gegurtet, verrutscht beim Aufsitzen seitlich und wird durch Gewichtsverlagerung wieder in die Mitte gerückt, kann es zu strubbeligen und zerzausten Fellhaaren kommen. Dieses Problem lässt sich allerdings leicht erkennen und beheben.
Schwellungen im Bereich der Sattellage treten in der Regel erst nach langen Ritten auf. Solche Reaktionen des Gewebes lassen keinerlei Spielraum für Interpretationen. Eines jedoch bleibt anzumerken: Wurde beim Losreiten nicht richtig gegurtet oder das Pferd entspannt sich nach den ersten Minuten des Reitens, kann es dazu kommen, dass der Gurt zu locker ist. Wird dann bergauf geritten, rutscht der Sattel etwas nach hinten und kommt damit in eine Position, für die er nicht angepasst wurde. Dieser Umstand kann unter Umständen recht heftige Auswirkungen mit sich bringen. Hier kann ein Vorderzeug schlimmeres verhindern.
Wird nach dem Reiten mit der flachen Hand der Rücken abgestrichen, können etwaige Unstimmigkeiten der Passform leicht an der Reaktion des Pferdes ausgemacht werden.