Mythen und Fakten über Westernpads: Was Du wirklich wissen musst!

Jeder kennt die Halbwahrheiten, die man so oft gehört hat, dass sie einem wahr erscheinen. Im heutigen Artikel räumen wir mit den populärsten Irrtümern der Westernpads auf.

Der ganze Artikel auf einen Blick

Dicke Westernpads polstern besser als Dünne

Wie gut eine Sattelunterlage den Pferderücken gegen den Sattel polstert, hängt nicht von der Materialstärke ab. Entscheidend ist die Materialdichte. Ist sie zu niedrig, lässt sich das Polster zu einfach zu stark zusammendrücken. In diesem Zustand kann das Pad keine Druckbelastungen und Stöße, seitens des Sattels, mehr absorbieren. Ist die Materialdichte zu hoch, wird die Sattelunterlage hart und starr und somit ungeeignet. Also, die Dicke Deines Westernpads ist zweitrangig, viel wichtiger ist die Materialdichte! Mehr zu den einzelnen Stärken von Westernpads erfährst Du hier.

Kauf Dir ein Gebrauchtes, da sparst Du richtig Geld!

Im Netz findet man immer wieder gebrauchte Westernpads, die zum Kauf angeboten werden. Das ist aus zweierlei Gründen nicht sinnvoll:

Filzpads und Sattelunterlagen mit Memofoam passen sich mit der Zeit individuell an den Raum zwischen Pferd und Sattel an. Somit erhält man einen individuellen Abdruck, der die perfekte Verbindung von Sattel und Pferderücken darstellt. Ähnlich wie bei eingelaufenen Schuhen. Diesen Abdruck auf eine andere Pferd-Sattelkombination zu übertragen, funktioniert nicht bzw. ist nicht optimal und stört oder behindert Dein Pferd im schlimmsten Fall sogar.

Die anderen Westernpads besitzen als Polster geschäumte Kunststoffe. Neopren wäre einer davon. Weil dieses Material mit der Zeit ermüdet, unterliegen diese Sattelunterlagen einer begrenzten Lebensdauer. Wer hier gebraucht kauft, erhält im Regelfall eine äußerlich intakte Reitunterlage, aber das Herzstück – das Polster – ist schon lange über die Uhr. Das Material ist brüchig, hart und kann seine Polsterfunktion somit nicht mehr ausführen.

Anders verhält es sich beim Westernsattel, diesen gebraucht zu kaufen ist meiner Meinung nach sinnvoll und man spart Geld, da der Wertverlust, selbst beim Wiederverkauf, nicht so hoch ist. Aber wer am Pad spart, spart am Polster und somit am falschen Ende.

Ein dickes Westernpad kann Passformprobleme eines Sattels korrigieren

Au man, das hat wahrscheinlich jeder irgendwann mal gehört: “Ich glaube mein Sattel passt nicht richtig, ich kauf’ mir jetzt mal ein richtig dickes Pad, damit wird’s dann schon gehen.

Prinzipiell ist das der falsche Weg, mit einer kleinen Ausnahme:

Einem Sattel, der aufgrund fehlender Muskulatur etwas zu weit in der Schulter ist, kann man mit einem dicken Pad auf die Sprünge helfen. Eine Dauerlösung ist es allerdings nicht und Du solltest auf jeden Fall kurz einen Profi drüberschauen lassen.

Ansonsten kann ich nur davor warnen, solche Experimente zu starten. Ein zu dickes Pad kann unter Umständen Druckpunkte erzeugen, vor allem im Bereich der Schulter- und Widerristgegend.

Möchtest Du kleine Passungenauigkeiten seitens Deines Sattels ausgleichen, dann greif zu einem Korrekturpad. Einen Artikel zu dem Thema findest Du hier

Mit Korrekturpads kann man kleinere Passformprobleme kaschieren. Die Möglichkeiten halten sich aber in Grenzen. Hast Du ein Pferd, das im Sommer immer etwas runder ist und im Winter eher eine sportliche Figur hat, dann kannst Du diese Schwankungen mit solch einem Pad ausgleichen. 

Tipp:

Wenn Du Wert auf feines Reiten legst, würde ich Dir eher zu einer dünneren Sattelunterlage raten. So spürst Du Dein Pferd unverfälscht unter Dir laufen und umgekehrt kommen auch Deine Hilfen direkter beim Pferd an.

 

Ein Westernpad ist so gut wie jedes andere und passt prinzipiell zu Dir und Deinem Pferd.

Es gibt so viel verschiedene Sattelunterlagen. So hat jedes seine besonderen Eigenschaften und eignet sich mehr oder weniger gut für bestimmte Einsatzbereiche. Bist Du viel und lange im Gelände unterwegs, dann wäre ein gängiges Neoprenpad völlig fehl am Platz. Ein Filzpad aber goldrichtig. Reitest Du hingegen mehrere Turnierpferde am Tag, wirst Du mit Filzpads nicht glücklich. Da eignet sich wiederum das Neoprenpad deutlich besser. So hat jedes Westernpad und jedes Material seine ganz eigenen Eigenschaften und Einsatzbereiche.

Ein Beispiel: Reitstiefel sind super Schuhe, aber würdest Du sie anziehen, um Abends chic auszugehen? Andersrum kämst Du ja auch nicht auf der Gedanke, mit Deinen eleganten Abendschuhen in den Stall zu gehen.

Beides sind Schuhe, beides sind gute Schuhe, aber beide haben ihren ganz speziellen Einsatzbereich. So verhält es sich auch mit Westernpads.

Also, mach Dich schlau, was genau zu Dir und Deinem Pferd passt, gerne kannst Du hier unseren Beratungsservice nutzen

Klicke hier, wenn Du wissen möchtest, welches Pad sich für welchen Pferderücken eignet. Oder möchtest Du mehr zu den einzelnen Materialien erfahren? Dann: Das Filzpad, das Neoprenpad und das Fellpad.

Westernpads müssen nicht angepasst werden

Doch sollten sie schon! Sicherlich nicht in dem Maß, in dem man einen Sattel anpasst. Aber es ist wichtig, dass das Westernpad in seinem Schnitt der Form des Pferderückens folgt. So vermeidest Du Druck- und Scheuerstellen.

Westernsattel – Westernpad, müsste passen. Tut es aber nicht immer! Westernsättel, wie auch Westernpads gibt es in vielen verschiedenen Formen. Die gängigsten sind Eckig, Barrel, Round Skirt und Butterfly. Deine Sattelunterlage sollte sich immer in seiner Form am Sattel orientieren. Der Allrounder ist wohl ein eckiges Pad und passt beinahe unter jede Sattelform.

In unserem Blog rund ums Thema Formen und Länge kannst Du Dich weiter schlaumachen.

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Teuer ist besser

Ich bin überhaupt kein Freund von “Geiz ist geil”. Aber ist teuer auch immer besser? 

Klar, je hochwertiger und besser die einzelnen Materialien und die Verarbeitung sind, umso kostspieliger ist ein Westernpad. Ein sehr günstiges Pad kann einfach nicht aus 100% Schurwolle bestehen, gute Qualität hat einfach seinen Preis.

Das sollte aber nicht der einzige Faktor bei der Auswahl sein. Es ist wichtig, eine Reitunterlage zu wählen, die zum Sattel und zu Deinem Pferd passt.

Westernpads müssen nicht gereinigt werden

Hier ist ganz klar das Gegenteil der Fall. Du solltest penibel darauf achten, dass Pad und Bauchgurt wirklich sauber sind. So beugst Du Druck-Scheuerstellen vor und hast ein Pferd, das jederzeit bereit ist für Dich Leistung zu erbringen.

Wie man ein Pad reinigt, zeige ich Dir hier.

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Fazit

Ich finde, was man aus diesem Artikel mitnehmen kann: Es ist wichtig sich gut zu informieren, bevor Du Dich für ein Westernpad entscheidest. Du bist sicherlich gut beraten, allgemeine Ratschläge und landläufige Annahmen zu hinterfragen und Dir Deine eigene Meinung zu bilden. Jedes Pferd und jeder Reiter ist einzigartig. Was für den einen funktioniert, funktioniert für den anderen gar nicht. Also Augen und Ohren offen halten, eine eigene Meinung bilden und die ein und andere Weisheit kritisch hinterfragen. 

Alles Gute für Dich und Dein Pferd,

Martina

Unser Padfinder

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