Ratgeber Westernpad – alles, was du über die Sattelunterlagen wissen musst

Das Westernpad erklärt

Was ist ein Westernpad ? Martina hat das im Quarter Horse Journal so beschrieben: 

Das Westernpad dient als Verbindung zwischen Sattel und Pferderücken, soll den Pferderücken schonen und den Sattel stabilisieren. Westernsättel haben, im Gegensatz zu den gängigen Englischsätteln, keine eigene Polsterung. Sie sind an der Unterseite lediglich mit einer Art "Überzug" versehen, der dafür sorgt, dass der Sattel besser auf dem darunter liegenden Sattelpad haftet und nicht verrutscht. Damit nicht jeder Stoß und jede Druckspitze ungefiltert am Pferderücken ankommt, ist eine Polsterung äußerst wichtig. Diese Polsterfunktion übernimmt das Pad. Idealerweise nimmt es Druckspitzen, dampft Stöße ab, nimmt Feuchtigkeit auf und sorgt für eine gute Luftzirkulation. Es sollte dem Pferd den nötigen Raum, für einen freien und ungehinderten Bewegungsablauf geben, nicht scheuern oder drücken und sich optimal zwischen Sattel und Pferderücken einfügen. (DAS WESTERNPAD im QUARTER HORSE JOURNAL, April 2021,41)

2. Welche Materialien gibt es?

1. Filzpad

Sie werden aus verfilzter Wolle produziert. Verfahren um Filz herzustellen gibt es mehrere. Wichtig für Dich ist: Filz ist nicht gleich Filz. Da gibt es qualitativ extreme Unterschiede. Vom billigen Recycelprodukt, bis hin zum hochwertigen, teuren Wollfilz. Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin mir sicher, dass sich, gerade bei Filzprodukten, jeder Euro mehr wirklich auszahlt. Das Material passt sich, unter dem Druck des Sattels, perfekt an den Pferderücken an. Dieser, mit der Zeit, absolut individuelle Abdruck von Sattel und Pferd garantiert einen hohen Tragekomfort für das Pferd. Ich bin der totale Filz-Fan, aber gerade dieses einmalige Anpassen, hat den Nachteil, dass bei einem Satteltausch eigentlich ein neues Westernpad fällig wird. Zumindest sollte es einmal ordentlich gewaschen und mit der Hand durchgeknetet werden. So können sich zu stark zusammengedrückten Stellen wieder lösen und das Pad wird wieder gleichmäßig. Wenn Du noch mehr zum Thema Filzpad erfahren möchtest, dann klick doch einfach hier.

2. Fellpad

Der Name bezieht sich auf die Unterseite, also die Seite, die auf dem Pferderücken liegt. Fellpads gibt es aus Kunstfell, oder aus echtem Schaffell. Ich würde da keinem Material den Vorzug geben. Es gibt gute Gründe für beide. Echtfellprodukte wie ein Mattes Fellpad oder ein  Christ Lammfellpad sind super weich, gut verarbeitet und erfüllt den Gedanken der Nachhaltigkeit. Wollvlies-Produkte, wie z.B. die Westernpads von Reinsman sind meiner Erfahrung nach bedeutend einfacher sauber zu halten, trocknen schneller und stehen in Sachen Qualität den oben genannten in nichts nach. Wenn Du mehr über Fellpads erfahren möchtest dann klick einfach hier!

3. Neoprenpad

Mega leicht zu reinigen, selbst desinfizieren ist da kein Problem (Pilzbefall), an einem luftigen Ort aufgehängt sind sie super schnell trocken. Viele Trainingsbetriebe nutzen diesen Vorteil. Es kann Pferden mit Rückenproblemen einen echten Mehrwert bieten und unterstützt Turnierpferde bei der Gesunderhaltung der Rückenmuskulatur. Neopren weist, durch seine Art der Herstellung, einen hohen stoßdämpfenden Wert und perfekte Druckverteilung auf. Planst Du aber lange Ausritte, Wanderritte oder sogar ganze Reittouren, entstehen aus den Materialeigenschaften ein paar Probleme. Zum Einen nimmt es keine Feuchtigkeit auf und zum anderen kann sich bei ausgiebigen Ritten ein Hitzestau unter dem Westernsattel bilden. Wenn Du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest dann schau doch einfach auf meinem Artikel Westernpads aus Neopren vorbei.

3. Wie dick darf´s denn sein ?

Je dicker ein Westernpad, umso weniger spürst Du Dein Pferd unter Dir. Jedes zusätzliche Polster “schluckt” Stöße und federt einen vielleicht nicht ganz perfekten Sitz gegen den Pferderücken ab. Im Umkehrschluss fühlst Du aber auch eingeschränkter, wie sich Dein Pferd unter Dir bewegt. Ungefilterter und direkter ist da eine dünnere Sattelunterlage.

Möchtest Du sofort merken, wenn Dein “Reiner” beim stoppen das Hinterbein rauszieht? Oder sitzt Du oft auf jungen Pferden und willst so früh wie möglich spüren wenn der Jungspund spannig wird? Dann nimm eher was mit 3/4 Zoll. Möchtest Du für´s Turnier noch ein dickes Blanket drüber legen. Oder verwendest auf langen Ausritten mehrere Satteldecken, dann ist vielleicht sogar ein halb Zöller (1,2cm) genau das Richtige für Dich.

Ein dickes Polster zwischen Sattel und Pferderücken macht es Deinem Pferd bequemer. Es kann Stoße, kleine Ungenauigkeiten der Sattelpassform und Druck wesentlich besser schlucken. Somit sorgt es für mehr Wohlbefinden des Pferdes unter dem Sattel, gerade bei langen Ritten. Hier sind, denke ich 1 Zoll (2,54cm) perfekt.

Der Vollständigkeit wegen, sollten hier noch die 1 1/8 Zoll dicken erwähnt werden. Sie finden hier in Deutschland wenig Beachtung. Wenn Du aber in Amerika Rinder mit dem Lasso fangen willst, dann solltest Du Dir eines zulegen.

Tipp: Wenn Du eh schon Ärger damit hast, dass der Sattel nicht mittig auf Deinem Pferd liegen bleibt, machst Du das mit einer dickeren Satteldecke sicherlich nicht besser.

Mehr zum Thema erfährst Du hier: Blog – die richtige Dicke

4. Anatomisch geformt und Wirbelsäulenfreiheit

Anatomisch geformt bedeutet nichts anderes, als dem Rücken des Pferdes angepasst. Stehst Du seitlich neben Deinem Pferd und schaust auf die Oberlinie, siehst Du: Die ist nicht gerade sondern fällt von der Kruppe aus immer weiter ab, bis sie am Widerrist steil ansteigt. Früher waren Satteldecken oben gerade. Heute sind sie an die Form der Wirbelsäule angeglichen. Das vermindert den Druck auf den Widerrist und beugt einer Faltenbildung unter dem Sattel vor. 

Unter Wirbelsäulenfreiheit versteht man eine Aussparung der Polsterung im Bereich der Dornfortsätze. Das schafft entlang den Wirbelsäule einen höheren Freiraum, was zu ihrem Schutz beiträgt. Außerdem kann in diesem “Tunnel” Luft zirkulieren. So wird Feuchtigkeit und Wärme nach außen abtransportiert. Du willst mehr wissen: Hier geht´s zu meinem Wirbelsäulenfreiheit Beitrag.

5. Die Innovation: Das Korrekturpad

Ein Pferd verändert sich. Sei es durch Wachstum, Muskelaufbau im Training oder das Alter. Passungenauigkeiten seitens des Sattels sind da vorprogrammiert. Will man diesen zu Leibe rücken, bietet sich ein Korrekturpad an. Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Varianten:

Das “sich anpassende” Pad

Eine Sattelunterlage die sich, dank einer besonderen Polsterung, an die individuellen Anforderungen des Pferdes adaptiert. Sie schmiegt sich mit der Zeit an den Pferderücken an und gleicht so zum Bespiel fehlende Muskulatur aus. Ein gutes Beispiel wäre hier das Reinsman Superflex.

Das “anpassbare” Westernpad

Sechs abgenähte Taschen, die mit mehreren Polstern befüllt werden können, harmonisieren die Sattelpassform mit der Oberlinie des Pferdes. So kann ganz speziell auf die persönlichen Anforderungen eingegangen werden und eine, auf das Pferd abgestimmte Lösung, gefunden werden.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, welche Sattelprobleme mit Korrekturpads gelöst werden können und wo die Grenzen dieser Spezialpads liegen. Hierzu kann ich Dir wärmstens meinen Blog zum Thema Korrekturpads empfehlen!

6. Größen und Formen von Westernpads

Westernpads gibt es in allen erdenklichen Größen und Formen. Vom Pony bis zum Kaltblüter.  Im Regelfall wird die Größe in Zoll (2,54cm) angegeben und bezieht sich auf die Länge. Gemessen wird entlang der Wirbelsäule.

Als ich reiten lernte, gab es gefühlt keine runden Sättel und runde Sattelpads schon gar nicht. Gängig waren die Eckigen, klar die passten ja auch unter die Sättel. Mit dem Lauf der Jahre kamen immer mehr runde Sättel auf den Markt und damit auch runde Sattelunterlagen. Auf dem Turnier sind die aber nicht so gern gesehen. Spielst Du also mit dem Gedanken der nächste Deutsche Meister zu werden – kauf Dir was Eckiges. Bist Du Wanderreiter? Dann würde ich Dir auch ein Eckiges empfehlen, es hat einfach mehr Auflagefläche für die Packtaschen.

Ein rundes Pad hat ab und an den kleinen Vorteil, dass es im Bereich der Hüftknochens nicht anstehen. Das beugt bei sensiblen Pferden Scheuerstellen vor. 

Butterflypads  finden ihren Einsatzort unter sogenannten Butterfly-Sätteln. Der Name bezieht sich auf die Form, sie gleicht den Flügeln eines Schmetterlings. Klarer Vorteil dieses Schnittes: Du bist mit Deinem Bein näher am Pferd.

Last but not least, die Barrel Form. Hier ist der vordere Padbereich weiter geschnitten, somit liegt die Gurtung des Westernsattels länger auf dem Pad auf. Zweckmäßig ist das vor allem bei langen Ritten, oder bei Pferden die etwas sensibel in diesem Bereich sind. Außerdem gibt es Sättel die vorne extrem tief geschnitten sind. Da drängt sich so eine Form geradezu auf.

Ansonsten ist es aber ganz und gar dem eigenen Gusto überlassen, für was Du Dich entscheidest, natürlich mit der Ausnahme dass ein Rundes nicht unter einen eckigen Sattel passt. Die Druckverteilung, ist aber bei allen gleich!

Wenn Du mehr über Längen, Größen und Formen von Westernpads wissen möchtest, dann ließ einfach hier weiter: Blog – Längen und Formen

7. Der Aufbau des Westernpads

Du kennst bestimmt Sattelpads, die aus einem einzigen Material sind. Entweder aus Filz oder Neopren. Das hat den Vorteil dass die positiven Merkmale durch nichts verwaschen werden. Sie sind pur, klar und unverfälscht. So kann man die Vor- und Nachteile vollkommen klar benennen.

Andere wiederum sind aus einem Verbund an Materialien. Grob unterteilen kann man hierfür: Die Unterseite, sie hat direkten Kontakt zum Pferd. Typischerweise kommt hier Fell, Neopren oder Filz zum Einsatz. 

Die Oberseite, Meistens besteht sie aus Stoff oder gewebter Wolle, auf ihr liegt der Sattel. Ein Professional Choice Westernpad wäre da wohl ein passendes Beispiel.

Und die polsternde Zwischenschicht. Hierfür werden Werkstoffe verwendet, die entweder einen hohen polsternden Wert besitzen, oder sich mit der Anwendungsdauer an den Pferderücken anpassen. Filz oder Memofoam nimmt den individuellen Abdruck der Sattellage an. Somit entsteht für diese Pferd-Sattel Konstellation die perfekte Verbindung zwischen Pferd und Sattel.

Geschäumte Kunststoffe als Zwischenschicht

Diesen, teils hervorragenden Produkten, ist eines gemein. Sie nehmen während ihres Einsatzes eine druckverteilende Gestallt an, gehen nach dem reiten aber wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Das bedeutet Du kannst sie, im Gegensatz zu den oben beschriebenen, bei mehreren Pferd-Sattel Kombinationen verwenden. Wird bei einem Pferd ein neuer Sattel fällig, oder möchtest Du das Pad jemandem ausleihen ist das vollkommen unproblematisch. 

Wolltest Du schon immer mal wissen wie ein Pad innen ausschaut? hier ein Blick ins Innenleben eines Westernpads

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8. Warum gibt es verschiedene Einsatzbereiche?

Fragst Du jemanden welche Schuhe sie Dir empfehlen kann, kommt die Frage: “Ja, was willst Du denn damit machen?” Möchtest Du schick Essen gehen, oder brauchst Du welche für den Stall? Für beide Sachen kann man super Schuhe kaufen. Nur wenn Du mit Gummistiefel im 3 Sterne Restaurant aufläufst, war´s mal wieder falsch. Das heißt aber nicht, dass Gummistiefel schlecht wären. Mit einem Pad ist es das gleiche. Überlege Dir, was Du damit machen möchtest. Jedes Material hat seine speziellen Eigenschaften. Nütze diese! So sind Neoprenpads super für Trainingsbetriebe, aber für einen Ritt über die Alpen, würde ich sie Dir nicht empfehlen. Da kommt wohl eher etwas aus Filz Frage.

9. Haarbruch, Scheuerstellen, Satteldruck und Gurtzwang

Meist werden diese Hautirritationen von unpassenden Sätteln, verschmutztem Sattelzeug oder harten Kanten hervorgerufen. Die häufigste Art von Haarbruch die man zu Gesicht bekommt, ist der in der Lendengegend. So gut wie immer im Winterfell. Dafür haben wir hier die Lösung: Wilde Felle oder Anti-Scheuer Pad

Scheuerstellen entstehen immer dann, wenn ein Teil des Sattelzeugs am Pferd reibt. Abhilfe schafft da ein unterfüttern der betroffenen Stelle mit Filz oder Fellprodukten. Beim vom Sattelgurt hervorgerufenen offenen Stellen, hilft oft ein Auswechseln des Gurtes und der Wechsel zu einem anderen Material (z.B. Mohairgurte ).

Satteldruck wird immer von einem unpassenden Sattel ausgelöst. Erste Anzeichen hierfür liefert das Schweißbild, die betroffene Stelle schwillt an und mit der Zeit kommen weiße Haare die beim nächsten Fellwechsel wieder verschwinden können, aber nicht müssen. Bereits dem Verdacht auf Satteldruck sollte unbedingt nachgegangen werden. Je früher, desto besser. Man kann sich da viel Ärger und Kosten sparen. Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, hol lieber einmal zu oft den Sattler, als einmal zu wenig.

Gurtzwang ist ein Problem, dem eine handfeste Ursache zu Grunde liegt, sich dann aber in der Psyche des Pferdes verselbstständigt. Der wohl häufigste Grund liegt im zu festen zuziehen des Sattelgurtes. Oft beim Einreiten. Das Pferd bekommt das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Stell Dir einfach vor, jemand zieht Dir den Gürtel bis zum Anschlag zu und dann musst Du joggen gehen. Ja, unangenehm. Beim Pferd kommt hinzu, dass, beim verstärkten Untersetzen der Hinterhand, der Brustumfang zunimmt. Ein Pferd, das Gurtzwang hat, wird dieses immer zum Ausdruck bringen, wenn Du  den Sattelgurt zuziehst. Mir ist kein Pferd bekannt, das dieses Problem gänzlich überwunden hat. Selbst, wenn das eigentlich auslösende Ereignis, Jahre zurückliegt. Aber ich kenne viele Pferde, bei denen es durch gezieltes Training, Ruhe und Durchhaltevermögen wirklich deutlich besser geworden ist.

10. Hilfe mein Sattel rutscht

Ein super leidiges Thema. Wir gehen mal davon aus, dass der Sattel prinzipiell passt.

Unterscheiden sollte man unter: Der Sattel rutscht zur Seite und der Sattel rutscht nach hinten.

Sagen wir mal der Sattel rutscht immer nach rechts. Dann liegt das mit Sicherheit entweder an Dir. Da kann Dir Dein Reitlehrer weiterhelfen. Vielleicht ist Dein Sitz schief. Kann sein, dass Du selber nicht gerade bist (Beckenschiefstand). Ist das der Fall, besteht die Lösung darin, zum Physiotherapeuten oder Osteopathen zu marschieren. Oder, es liegt an Deinem Pferd. Warum das schief ist und was Du dagegen tun kannst ließt Du hier.

Rutscht Dein Sattel hin und her, liegt es in den meisten Fällen daran, dass Dein Pferd zu wenig Widerrist hat. Da hab ich eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich. Zu erst die Schlechte: So super viel kannst Du dagegen gar nicht unternehmen. Neoprenpads oder Anti Rutsch Pads helfen ein bisschen. Der Mattes Bauchgurt ist definitiv auch ein Lösungsansatz. Und jetzt die Gute: Was den Sattel vom seitlichen hin- und her rutschen abhält ist der Widerrist. Hängt der Reiter zur Seite hält er den Sattel in der Mitte. Das bedeutet aber auch, dass in diesem Bereich eine einseitige Belastung auf den Pferderücken kommt – nicht gut. Ist kein, oder wenig Widerrist vorhanden, wird der Reiter gezwungen, immer mittig in der Balance zu sitzen. Das ist erstens phantastisch für Dein Pferd und zweitens, Du bekommst mit der Zeit einen perfekten Sitz!

Wenn sich Dein Westernsattel nach hinten verabschiedet, liegt das meistens an einem, in der Schulter, zu breiten Sattel. Mit einem Korrektur Pad kann man da oft Abhilfe schaffen. Allerdings würde ich Dir da auf jeden Fall raten, Vorsicht walten zu lassen. Meiner Erfahrung nach können Sättel, die in der Schulter zu breit sind, wirklich üblen Satteldruck auslösen. Was ich auch schon erlebt habe, war ein Haflinger der eine so schlechte Gurtlage hatte, dass der Sattel mitsamt Gurt nach hinten gerutscht ist. Sprich die untere Line des Brustkorbs ging, ohne die typische Einbuchtung im Bereich hinterm Ellenbogen, einfach schräg nach oben. Hier hat ein Mattes Bauchgurt geholfen, diese Gurte werden speziell für diesen Art des Körperbaus angefertigt.

Hier geht´s zum Hilfe, mein Sattel rutscht – Blog

11. Sommerpad - Winterpad

Gibt es Sommer- oder Winterpads?

Nein, gibt es unter dieser Bezeichnung nicht. Aber es gibt durchaus das ein oder andere Westernpad, welches sich für eine Jahreszeit mehr anbietet, als ein anderes. Für den Sommer würde mir da beispielsweise das Professional Choice Air Ride Pad einfallen. Das Pad besitzt in seinem Inneren eine Membrane die den Luftaustausch fördert. Somit weht immer eine frische Briese unter dem Sattel, gerade im Sommer bestimmt angenehm. Mehr erfährst Du hier.

Als Winterpad würde ich Dir ein Neoprenpad empfehlen. Klingt komisch, aber warum das trotzdem eine gute Idee ist zeige ich Dir in meinem Winterpad – Artikel

12. Pflegen, waschen, putzen

Eine Binsenweisheit, aber wahr: Wer seine Sachen pflegt, hat länger Freude dran. Sattelzeug macht man nach jedem Ritt sauber. Ein feuchter Lappen und eine Bürste genügen um Dreck, Sand und Pferdeschweiß zu entfernen. Die Filz oder Wollunterseite Deines Westernpads machst Du mit einer Bürste wieder sauber. Die Neoprenunterseite kannst Du mit einem Wasserstrahl kurz abspritzen. Alles wieder im Sattelschrank verstaut, ist es fertig für den nächsten Einsatz.

Neopren- und Filzpads werden mit der der Zeit aber trotzdem unansehnlich. Da hilft nur noch: Einmal gründlich waschen. Eine Wanne warmes Wasser, Spüli (ja nicht zu viel) und etwas Zeit, lassen das Pad wieder in altem Glanz erstrahlen. Such Dir dazu unbedingt einen richtig warmen Sommertag aus. Ansonsten dauert es ewig, bis es trocken und wieder einsatzbereit ist. 2 Tage solltest Du da auf jeden Fall einplanen.

Tipp: Öle vorher die Lederbesätze ein, so beugst Du Wasserflecken vor!

Wenn Du zum Thema waschen noch mehr Infos haben möchtest, dann klick doch einfach hier: Filzpad waschen oder Wollfliespad waschen

13. Wie sollte die Sattelunterlage auf dem Pferd liegen?

Bei einem Westernpad mit Widerristfreiheit, den anatomisch geschnittenen oder einem Correctionpad ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie ein vorne und ein hinten haben. Also, bevor der Sattel drauf kommt schnell checken, damit da nix schief geht.

Liegt es mittig auf dem Pferd, ziehst Du es ein kleines Stück zurück. Damit gehst Du sicher, dass die darunterliegenden Haare alle in Wuchsrichtung unter Deinem Pad liegen. Anschließend legst Du den Westernsattel auf die Satteldecke und zwar so, dass unter dem Sattel überall noch was rausschaut. Mindestens zwei Finger breit.

Tipp: Filz- und Memofoampads passen sich sehr individuell an Sattel und Pferderücken an. Deshalb ist es super wichtig, dass Du immer auf die gleiche Art und Weise sattelst. 

14. Woran erkenne ich ob mein altes Westernpad ersetzt werden muss?

Ist meine alte Sattelunterlage noch in Ordung, oder sollte ich mir besser was Neues besorgen? Nun, das muss man differenziert beantworten. Alle geschäumten Kunststoffe (auch Neopren) haben eine gewisse Lebensdauer. Bedeutet das Material ermüdet mit der Zeit und der Beanspruchung. Ich denke jeder kennt das von den Gummibündchen am Ärmel oder der Matratze, die irgendwann durchgelegen ist. Wenn´s soweit ist, sollte es gegen ein Neues ausgetauscht werden. Eine Zeitangabe ist hier super schwierig, das ist individuell verschieden und hängt davon ab, wie stark die Beanspruchung an das Material ist. Aber 2 Jahre sollte es mindestens halten. Also keinen Angst, es ist nicht wie bei Laufschuhen, die jährlich gewechselt werden sollen.

Die Ausnahme stellt ein qualitativ hochwertige Filzpad dar. Eine gute Bekannte hat ihr Horse Gear jetzt 9 Jahre. Ich weiß, das mit Sicherheit, ich war dabei als Sie es auf der Americana gekauft hat. Ist mein Westernpad noch gut? – Blog

15. Fazit:

Ein Westernpad ist die Verbindung von Sattel und Pferd. Es stabilisiert den Westernsattel und schütz den Pferderücken. Mit den Eigenschaften der jeweilig verwendeten Werkstoffe, schluckt es Druckspitzen und dämpft Stöße. Materialien wie Filz, Neopren oder Fell eignen sich hier, abhängig vom Verwendungszweck in besonderem Maß. Die Dicke, der auf dem Markt befindlichen Western Satteldecken, variiert von 1/2 bis 1 1/8 Zoll, wobei ein gesundes Mittelmaß von 1 Zoll wohl in fast allen Fällen das Optimum darstellt. Größe und Form richten sich eigentlich nach dem Sattel, sowie die Farbe vom eigenen Geschmack abhängt. Features wie Wirbelsäulenfreiheit und ein anatomischer Schnitt bringen zusätzliche Sicherheit und erhöhten Tragekomfort. Welches jetzt für Dich und Dein Pferd das Richtige ist, hängt davon ab was ihr vorhabt.  Für Alpenüberquerungen eignen sich zum Beispiel welche aus Filz.

Nach dem Reiten ist vor dem Reiten, hat´s zu mir immer geheißen. Also: Das Lieblingspad nach seinem Einsatz kurz abbürsten. Das verlängert die Lebensdauer und beugt Druck- sowie Scheuerstellen vor. Am nächsten Tag wieder mittig auf den Pferderücken gelegt und zusammen mit dem Sattel ein kleines Stück nach hinten gezogen, bevor der Sattelgurt vorsichtig angezogen wird. Dann steht dem Reitvergnügen nichts mehr im Weg!

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Alles Gute für Dich und Dein Pferd!

Max

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Sattelmax
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Basierend auf 54 Rezensionen
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